30.8.06

Als würde man sich in einen Film teleportieren

Heute zu Besuch an meiner Küste: ein Kriegsschiff.


Wie ist das mit Krieg und Mord und Grausamkeit in Geschichten? Ich habe eine sehr üble Szene vor mir in meinem neuen Roman. Ich fürchte mich davor, sie zu schreiben. Bin gar nicht in der Stimmung dafür, ich will mich da nicht hineinfühlen und will die Details nicht sehen müssen, um sie dann zu beschreiben. Andererseits befinde ich mich im fünften Kapitel und muß so langsam zeigen, daß der Antagonist nicht so nett ist, wie er scheint.

Bei den Galchinen war das auch der Fall in “Die Siedler von Vulgata”. Man ahnt es schon im ersten Teil. Im zweiten Teil bricht es aus wie eine tödliche Krankheit. Diese Lebewesen folgen nur einem Gesetz: “Survival of the fittest”. Ich treibe bei ihnen Darwins Grundsatz auf die Spitze und zeige eine Sozialgemeinschaft, die sich völlig daran ausrichtet. Aschuk hat recht, als er sagt, die Galchinen seien Räuber, Jäger. Das sind sie, und wie ein Raubtier von der Herde das schwächste Tier absondert, um es zu töten, so ist ihr Umgang miteinander, von klein auf. Die Frage, die ich im Roman stelle, ist: Was ist das stärkere Gesetz? Man könnte sagen: “Survival of the fittest” vs. “Love your enemies”.

Leider war die Antwort nicht leicht zu geben. Manchmal schmerzt es regelrecht, das Erzählen einer Geschichte. Es ist, als würde man sich in einen Film teleportieren und ihn erleben. Nicht jede Szene ist ein Vergnügen.