27.1.06

Tiefes Blau

“Die Siedler von Vulgata” sind erschienen, und ich finde, ich habe ein wunderschönes Cover abbekommen: Das tiefe Blau, der Planet, das Raumschiff ... Bin entzückt! Aber seht selbst:


Gezeichnet ist es von Dirk Schulz, der für die Werbeagentur Animagic vor allem Grafiken für Computergames, TV-Spots und das Internet entwirft, aber auch als Comiczeichner international erfolgreich ist, unter anderem mit seiner Serie “Indigo” (zusammen mit Robert Feldhoff, erscheint in Deutschland bei Carlsen Comics).

Am Montag verleiht man mir im Frankfurter Goethe-Museum den C.S. Lewis-Preis. Ich werde in Anzug und Krawatte hingehen, mich noch einmal gaaanz ordentlich rasieren ... Aber sagt mal, hält man da eine Dankesrede? Oder sagt man einfach: “Dankeschön, ich freue mich”? Ich bin ratlos. Zur Sicherheit sollte ich mir wohl drei, vier Gedanken machen.

Wenn es peinliche Momente gab, werde ich euch selbstverständlich an dieser Stelle davon berichten.

22.1.06

Alte englische Kompasse

Ich liebe absonderliche Läden. Heute habe ich einen in Hannover entdeckt. Gegründet 1876. Das Angebot: Netze nach Maß, Hanfseile, alte englische Kompasse. Blickt man in das Geschäft hinein, so hat man das Gefühl, in einen alten Seefahrerfilm einzutauchen. Hannover ist nicht gerade für einen großen Hafen bekannt. Und selbst in einer Hafenstadt wäre fraglich, wer in einem kleinen Geschäft Netze nach Maß oder Hanfseile oder alte englische Kompasse kauft. Kein Zweifel: Der Ladeninhaber ist ein Idealist.

Idealisten haben sofort meine Sympathie. (Den Laden für Schachfiguren aus meiner Geschichte “Stadtluft macht frei” gibt es ebenfalls – und auch dessen Inhaber gefällt mir. Sobald man das Geschäft betreten hat, wird einem eine Tasse Tee angeboten. Und manchmal eine Partie Schach.)

Die “Todgeweihte” ist sehr gut angelaufen, noch besser, als ich es nach den üppigen Vorbestellzahlen erwartet hatte. Selbstverständlich erfreut sie sich rund um Basel besonderer Beliebtheit. Stadtführungen mit Roger Jean Rebmann zu den Schauplätzen des Romans haben mitunter über 100 Anmeldungen.

Darf ich eigentlich verraten, daß ich schon ein Belegexemplar meines Perry-Rhodan-Heftromans erhalten habe? Zu spät. Jetzt ist es heraus. Ich plaudere auch nichts aus, liebe Redaktion, will nur kurz sagen, daß ich finde, daß ich das schönste Cover aller Zeiten bekommen habe. Blau, blau, blau und – ja, gut, ich halte die Klappe.

4.1.06

Stottern live

In einer dpa-Meldung, die heute in vielen Tageszeitungen abgedruckt wurde, bin ich ein “Leipziger Autor”, und der Brendow-Verlag ist ein Tochterverlag des Aufbau-Verlags. Was natürlich nicht stimmt. Trotzdem freue ich mich über das unerwartet große Echo zum C.S. Lewis-Preis.

Für alle wirklichen Leipziger: Morgen irgendwann zwischen 10.00 und 12.00 Uhr führt der Radiosender mephisto 97.6 im Vormittagsmagazin “Faustschlag” ein Live-Interview mit mir. Wenn ihr mögt, schaltet euch dazu, und hört mich stottern. Live! (Jeder Versprecher ist sofort On Air.)

2.1.06

Namen, die ich "nett" finde

In den letzten Wochen habe ich meine Magisterarbeit geschrieben (deshalb war hier so wenig die Rede von Geschichten). Heute ist sie fertig geworden. 101 Seiten zum Thema "Anleitungen zum Romanschreiben. Konzeptionelle und strukturelle Überlegungen und Studien". Ich hoffe, die Arbeit besteht vor den prüfenden Augen meines Dozenten.

Der Feuilletonchef der Tageszeitung "Darmstädter Echo" hat gerade ein kurzes Telefoninterview mit mir geführt. Endlich konnte ich meine Frage loswerden: Wird der Roman gekürzt beim Fortsetzungsabdruck? Nein, wird er nicht. Und es ist eine Ausnahme, daß ein so umfangreicher Roman dafür verwendet wird – üblicherweise nimmt man nur Romane unter 250 Seiten. Fühle mich geehrt. Die Redaktion ist offenbar davon überzeugt, daß "Die Brillenmacherin" spannend genug ist, um vier Monate in ihrer Zeitung zu laufen, und daß sie auch in kurzen Szenen Lesevergnügen bietet.

Habe einen Apfel geschält, und plötzlich festgestellt, wie gut so ein Apfel riecht. Nach einigem Nachdenken wußte ich schließlich, warum mir der Geruch so gefällt. Es ist wie mit allen Dingen: Wenn sie uns an Gutes erinnern, mögen wir sie. Der Apfelgeruch erinnert mich – zunächst unbewußt – an Milchreis mit Apfelmus, an geriebenen Apfel und die liebevolle Pflege meiner Mutter, wenn ich als Kind krank war, und an frischgebackenen Kuchen bei der Oma.

Diesen Vorgang, daß wir etwas auf Anhieb mögen, weil es sympathische Erinnerungen wachruft, kann man oft beobachten. Bei Menschen zum Beispiel. Trägt jemand einen Namen, der uns an einen guten Menschen erinnert, finden wir ihn sofort nett. Zu Anfang zumindest.

Ich widerstehe der Versuchung, eine Liste aufzustellen mit Namen, die ich "nett" finde. Aber ich könnte es. Mir fallen sofort einige ein.