25.12.05

Eine Krähe mit weißen Flügelfedern

Weihnachten bei meinen Eltern. Die Pyramide malt Schattenspiele an die Wand. Mir ist wohlig schlecht von Ente, Klößen und Schokolade. Wenn ich die Pyramide anschaue, muß ich daran denken, wie wir als Kinder kleine Spielfiguren zwischen die holzgeschnitzten Bäume stellten, damit sie sich mitdrehten im Kreis, als würden sie einen Spaziergang machen im Zauberwald.

Habe auf dem Feld vor dem Haus Bekanntschaft mit einer Krähe gemacht, die zwischen ihren schwarzen Verwandten hervorsticht: Sie trägt weiße Federn an den Flügeln. Würde ich hier wohnen – ich würde sie suchen jeden Tag, um zu sehen: Geht es ihr gut? Sie wäre mir rasch vertraut. So aber werde ich sie nur in den nächsten Roman hineinbitten. Durch den nächsten historischen Roman fliegt eine Krähe mit weißen Flügelfedern.

Habe zwölf Illustrationen erhalten, die in der Hardcover-Ausgabe der "Todgeweihten" abgedruckt werden (erscheint im Februar 2006 beim Brunnen Verlag). Norman Hothum hat sie erstellt. Ein Beispiel:


Es gäbe noch mehr zu erzählen zur "Todgeweihten", aber ich will die Verträge abwarten, ehe ich es ausplaudere. Vorerst eine andere Ankündigung. Die Tageszeitung "Darmstädter Echo" druckt vom 7. Januar 2006 an "Die Brillenmacherin" in Fortsetzungen. Ob der Roman dafür gekürzt wird? Ich bin selber gespannt.

14.12.05

C.S. Lewis-Preis

Ich habe eine Glasmurmel gefunden vor meinem Haus. Ein Kind muß sie dort verloren haben. Habe sie aufgelesen, mit Seife und heißem Wasser gewaschen, und jetzt kann ich sie in den Händen wiegen (sie ist schwer und rollt gut von der Rechten in die Linke). Was mag eine solche Murmel wert sein? Ein paar Cent vielleicht.

Für mich ist sie ein Schatz. Wenn ich ihre glatte Murmelhaut fühle, ihr grünes, geschwungenes Glasinneres ins Licht halte, dann schlägt mein Herz höher. Wir haben diese Murmeln geliebt als Kinder. Ihr wirklicher Wert war für uns nicht von Bedeutung, sie waren glatt und rund und ein herrliches Spielzeug – das allein zählte.

Aber ich will nicht so tun, als hätte ich nicht auch größere Dinge, über die ich mich freuen kann. Habe vor lauter Freude ganz vergessen, euch zu informieren.

Der Brendow Verlag hat den C.S. Lewis-Preis ausgeschrieben – für einen Roman, der im Horizont der Handlung christliche Elemente erkennen läßt. Weil in meinem Perry-Rhodan-Roman neben Außerirdischen und Robotern auch die Bibel eine Rolle spielt, habe ich ihn eingereicht, als Stoffvorschlag für einen längeren Roman.

Und ich habe gewonnen. Das bedeutet, daß ich 40 Tage auf der Isle of Wight vor der englischen Küste verbringen werde, "Schreiburlaub".

Ist das fair? Zwei Literaturpreise in einem Jahr? Ich fange langsam an, mich zu genieren vor den anderen, die die Preise eher verdient hätten als ich.

Aber schön ist natürlich der Name des Preises. Ich bin ein großer Fan von C.S. Lewis, in meinem Regal stehen ein Dutzend Bücher von ihm. Auch wenn mir die Narnia-Verfilmung nicht so recht gefällt, bleibt C.S. Lewis für mich einer der größten Autoren, einer der klügsten Köpfe, weil er die Fähigkeit besaß, komplexe Sachen einfach auszudrücken. So etwas bewundere ich. (Mal ganz abgesehen davon, daß seine komplexen Sachen sehr wissenswert sind.)