24.8.06

Der Heldentod

Die Figur, die mir aus den “Siedlern von Vulgata” im Gedächtnis geblieben ist, ist nicht Arrick, nicht Kantur Gotha – es ist überhaupt kein Mensch. Erstaunlicherweise fühle ich mich am meisten mit Rhyt verbunden. Dieser Galchine spielt eine entscheidende Rolle in der Hardcover-Ausgabe der “Siedler von Vulgata”. (Wer den Perry-Rhodan-Heftroman gelesen hat, kann den ersten Teil des Hardcovers überspringen und landet direkt bei Rhyt.)

Warum Rhyt? Ich glaube, ich habe eine Vorliebe für Figuren, die zu Beginn schwach sind. Rhyt ist unter den Galchinen das schwächste Geschöpf. Er war für die Reinigung des Raumschiffs zuständig, wird herumgestoßen, beleidigt, verachtet. Zu Beginn des zweiten Romanteils nimmt er sich vor, wenigstens am Ende seines Lebens ein Zeichen der Stärke zu setzen. Er will einen Heldentod sterben. Auf dem Weg zum vermeintlichen Heldentod setzt er eine Kette von Ereignissen in Gang, an deren Ende er selbst sich verändert hat – und mehr leistet, als er jemals gedacht hätte.

Ähnlich ist es mit dem Historischen Roman, den ich gerade schreibe. Die Hauptfigur hat zu Beginn nicht einmal einen richtigen Namen. Sie besitzt nichts. Sie hat wenige Freunde und viele Feinde. Am Ende steht hier keine Heldentat, sondern wahre Liebe.

Was steckt dahinter? Warum schreibe ich so etwas? Fühle ich mich selbst als Verlierer? Manchmal schon. Auf jeden Fall möchte ich gern über mich selbst hinauswachsen wie meine Romanfiguren ...

Man merkt übrigens, daß ich normalerweise nicht an der Küste lebe. Ich war heute schwimmen im Meer. Es war eindeutig Flut, denn da, wo ich gestern noch spazierengegangen bin, wogte nun das Wasser. (Siehe Bild: Alles, was Land ist, war jetzt überflutet.)


Bei Flut müßte man doch beim Schwimmen eher an Land gespült werden, oder? Dachte ich zumindest. Bis ich im Wasser war. Rauszuschwimmen ging sehr leicht. Aber beim Weg zurück kam ich kaum von der Stelle. Kann mir das einer erklären?