20.9.05

"Ich", rief Friedrich

"Die Todgeweihte" ist abgegeben. Hoffe, die Nachtschichten haben sich gelohnt. Es ist ein seltsames Gefühl, jetzt darüber zu schreiben, wo noch so viel schiefgehen kann. Wird der Lektor auch mit der zweiten Romanhälfte zufrieden sein, oder müssen umfangreiche Passagen überarbeitet werden?

Roger Rebmann von altbasel.ch hat das Manuskript in Windeseile durchgelesen und mir einige Hinweise zu Stellen gegeben, an denen ich mich mit Ortsbeschreibungen irre. Zwei Baselbesuche machen einen nicht zum Profi – da bin ich froh, wenn ein Profi mir weiterhilft.

Mir selbst hat beim nochmaligen Überarbeiten vor allem Friedrich gefallen, der siebenjährige Sohn der Protagonistin. Er war gar nicht so eingeplant, ist aber zu einem wunderbar frechen und selbstbewußten Kind geworden. Den kleinen Fuchs nennen sie ihn, wegen der roten Haare. Wollt ihr ihn kennenlernen? Aus dem 26. Kapitel:

Den kleinen Fuchs hatte das Gespräch längst gelangweilt. Er stand am Brunnen und ließ Steine hineinplumpsen.
"Das wird Onkel Blackhall sehr wütend machen", rief Saphira hinüber. "Laß es, Friedrich! Wer soll in den dunklen Schacht hinuntertauchen und die Steine wieder herauslesen?"
"Ich", rief Friedrich. Er sah voller Begeisterung in den Brunnen hinab. Seine Stimme hallte. "Ich tauche hinunter! Darf ich, Mutter?"
Offiziell habe ich mir ein paar Tage Urlaub verordnet. Aber natürlich ist das Notebook dabei, und ich bemühe mich, ein wenig mit den E-Mails aufzuholen.