Menschen mit Namen wie Cynybulk
Beim Beantworten von E-Mails begegnen mir mitunter Fragen, die auch euch Journal-Leser interessieren könnten. So war es bei dieser Mail von Sarah Kaiser, die ich euch hiermit in kleinen Häppchen darbiete. (Warum ich Sarah Kaiser schreibe und nicht einfach nur Sarah? Wie denn – ihr kennt Sarah Kaiser nicht? Weiterlesen! Und dann CDs kaufen!)
Hut ab! Reife Leistung, diese Romane in so jungem Alter. Und nicht nur einen, nein, gleich drei. Mit Recherche und allem. Habe zuerst den Kalligraphen gelesen, dann die Brillenmacherin. Liest sich gut! Hier die Fragen zu letzterem Roman: Wie kamst Du auf die Idee, diese Story zu schreiben? Wie kamst Du auf die Figuren Deiner Romane?
In der "Brillenmacherin" sind fast alle Figuren authentisch. Es hat diese Geschichte wirklich gegeben, mit dem geheimen Ritterbund, Erzbischof Canterbury, Doktor Hereford – selbst Sligh ist nicht erfunden! Entdeckt habe ich sie in einem Buch über Ketzer, und mich dann immer tiefer gegraben. (Besonders ergiebig: "Lancastrian Kings and Lollard Knights" von McFarlane.) Und die Sache mit dem Brillenmachen ... Das Thema hatte ich schon lange vor. Seit einigen Jahren. Man bringt das gar nicht so leicht zusammen, das Mittelalter und dieses diffizile Gläserschleifen und Schnitzen von Brillengestellen. Ich fand es sehr reizvoll, das mal zu erzählen.
Hast Du je Theologie studiert, oder lernt man all die kirchengeschichtlichen Fakten im Geschichtsstudium?? Gab es auch einen "guten" Bischof von Canterbury?
Ich habe nie Theologie studiert. In meinem Studienfach Mittelalterliche Geschichte habe ich ein bißchen Überblick bekommen, aber das meiste lese ich erst, wenn ich am Roman sitze. Diese Sachen sind ja kein Geheimnis. Bibliotheken sind gesprächig ... Findest du, William Courtenay ist böse? Er ist nett zu Tieren. Naja, okay. Ich gebe zu, ich habe ihn ein bißchen finster gemalt. Ob er wirklich so war, vom Charakter her, das weiß ich nicht. Was er getan hat, kann man hingegen recht genau nachvollziehen. Und daß es auch "gute" Bischöfe gab, habe ich ja im Roman "Der Kalligraph des Bischofs" geschildert.
Wieso im zweiten und dritten Roman der Wechsel vom männlichen zur weiblichen Protagonistin?
Soll ich ehrlich sein? Das war der Wunsch des Verlages. Weil mehr Frauen Romane lesen als Männer. Und mir hat es nichts ausgemacht – ich finde es sehr spannend, mich in die Position einer Frau hineinzudenken.
Wo lernt man Menschen kennen, die so abgefahrene Namen wie "Cynybulk" haben? ... ;-)
Im Aufbau-Verlag. So müßte ich heißen! Titus Cynybulk. Wäre das nicht viel einprägsamer? Nun ist es zu spät. (Und mein Lektor wäre sicher nicht einverstanden gewesen, wenn ich seinen Namen gestohlen hätte.)
Soviel zu Sarahs Mail. Und nun zu ihr. In einem kleinen Berliner Jazzclub habe ich sie das erstemal gehört und war gleich hin und weg. Sie hat Jazzgesang studiert an der Royal Academy of Music und an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler". Sie tritt in Fernsehen und Radio auf, leitet einen Gospelchor in Berlin, ist als Studiosängerin gefragt und gibt über das ganze Jahr Konzerte. Seit drei Wochen findet ihr Sarahs neue CD "Miracles" bei Mediamarkt. Geht hin, kauft sie und genießt!
Weil ich weiß, daß ihr von Natur aus vorsichtig seid, hier zwei Songs zum Reinhören.
Miracles (170 KB)
UR (170 KB)
Mehr Songbeispiele und alle Konzerttermine findet ihr auf der Website von Sarah Kaiser.
Mein Lektor Gunnar Cynybulk hat inzwischen die erste Hälfte der "Todgeweihten" gelesen und schrieb in einer Mail, er finde sie "sehr stimmungsvoll" und sei "vollauf zufrieden". Was mich erleichtert und freut. So kann es gern weitergehen.
Auch diesmal wird Norman Hothum die Karten zeichnen. Habe vorhin mit ihm telefoniert. Wir haben Dateiformate abgeklärt, über Farbe oder Schwarzweiß, einzelne Seite oder Doppelseite und Zentimetermaße gesprochen. Und ich habe ihm gesagt, daß ich mich immer noch an dem kleinen Kran über der Kathedrale von Leicester freue, den er auf die England-Karte der "Brillenmacherin" gezeichnet hat. Seine Antwort: Diese Idee hatte er, weil zur Zeit des Romans diese Kathedrale gerade im Bau gewesen sei. Schön, wenn ein Künstler sich so in das Projekt hineindenkt.
Hut ab! Reife Leistung, diese Romane in so jungem Alter. Und nicht nur einen, nein, gleich drei. Mit Recherche und allem. Habe zuerst den Kalligraphen gelesen, dann die Brillenmacherin. Liest sich gut! Hier die Fragen zu letzterem Roman: Wie kamst Du auf die Idee, diese Story zu schreiben? Wie kamst Du auf die Figuren Deiner Romane?
In der "Brillenmacherin" sind fast alle Figuren authentisch. Es hat diese Geschichte wirklich gegeben, mit dem geheimen Ritterbund, Erzbischof Canterbury, Doktor Hereford – selbst Sligh ist nicht erfunden! Entdeckt habe ich sie in einem Buch über Ketzer, und mich dann immer tiefer gegraben. (Besonders ergiebig: "Lancastrian Kings and Lollard Knights" von McFarlane.) Und die Sache mit dem Brillenmachen ... Das Thema hatte ich schon lange vor. Seit einigen Jahren. Man bringt das gar nicht so leicht zusammen, das Mittelalter und dieses diffizile Gläserschleifen und Schnitzen von Brillengestellen. Ich fand es sehr reizvoll, das mal zu erzählen.
Hast Du je Theologie studiert, oder lernt man all die kirchengeschichtlichen Fakten im Geschichtsstudium?? Gab es auch einen "guten" Bischof von Canterbury?
Ich habe nie Theologie studiert. In meinem Studienfach Mittelalterliche Geschichte habe ich ein bißchen Überblick bekommen, aber das meiste lese ich erst, wenn ich am Roman sitze. Diese Sachen sind ja kein Geheimnis. Bibliotheken sind gesprächig ... Findest du, William Courtenay ist böse? Er ist nett zu Tieren. Naja, okay. Ich gebe zu, ich habe ihn ein bißchen finster gemalt. Ob er wirklich so war, vom Charakter her, das weiß ich nicht. Was er getan hat, kann man hingegen recht genau nachvollziehen. Und daß es auch "gute" Bischöfe gab, habe ich ja im Roman "Der Kalligraph des Bischofs" geschildert.
Wieso im zweiten und dritten Roman der Wechsel vom männlichen zur weiblichen Protagonistin?
Soll ich ehrlich sein? Das war der Wunsch des Verlages. Weil mehr Frauen Romane lesen als Männer. Und mir hat es nichts ausgemacht – ich finde es sehr spannend, mich in die Position einer Frau hineinzudenken.
Wo lernt man Menschen kennen, die so abgefahrene Namen wie "Cynybulk" haben? ... ;-)
Im Aufbau-Verlag. So müßte ich heißen! Titus Cynybulk. Wäre das nicht viel einprägsamer? Nun ist es zu spät. (Und mein Lektor wäre sicher nicht einverstanden gewesen, wenn ich seinen Namen gestohlen hätte.)
Soviel zu Sarahs Mail. Und nun zu ihr. In einem kleinen Berliner Jazzclub habe ich sie das erstemal gehört und war gleich hin und weg. Sie hat Jazzgesang studiert an der Royal Academy of Music und an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler". Sie tritt in Fernsehen und Radio auf, leitet einen Gospelchor in Berlin, ist als Studiosängerin gefragt und gibt über das ganze Jahr Konzerte. Seit drei Wochen findet ihr Sarahs neue CD "Miracles" bei Mediamarkt. Geht hin, kauft sie und genießt!
Weil ich weiß, daß ihr von Natur aus vorsichtig seid, hier zwei Songs zum Reinhören.
Miracles (170 KB)
UR (170 KB)
Mehr Songbeispiele und alle Konzerttermine findet ihr auf der Website von Sarah Kaiser.
Mein Lektor Gunnar Cynybulk hat inzwischen die erste Hälfte der "Todgeweihten" gelesen und schrieb in einer Mail, er finde sie "sehr stimmungsvoll" und sei "vollauf zufrieden". Was mich erleichtert und freut. So kann es gern weitergehen.
Auch diesmal wird Norman Hothum die Karten zeichnen. Habe vorhin mit ihm telefoniert. Wir haben Dateiformate abgeklärt, über Farbe oder Schwarzweiß, einzelne Seite oder Doppelseite und Zentimetermaße gesprochen. Und ich habe ihm gesagt, daß ich mich immer noch an dem kleinen Kran über der Kathedrale von Leicester freue, den er auf die England-Karte der "Brillenmacherin" gezeichnet hat. Seine Antwort: Diese Idee hatte er, weil zur Zeit des Romans diese Kathedrale gerade im Bau gewesen sei. Schön, wenn ein Künstler sich so in das Projekt hineindenkt.
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