Von Schwangeren und schlafenden Kindern
Wenn man an einer Geschichte arbeitet, trägt man sie überall hin. Gestern war ich bei einer Grillparty, und als ich hörte, daß sich drei Frauen über ihre zurückliegenden Schwangerschaften unterhielten, habe ich mich frech in das Gespräch eingemischt. Meine Romanheldin ist im siebten Monat schwanger – was konnte mir besseres passieren als diese Grillparty? Die Frauen wollten mir Bücher geben zum Thema, aber Bücher sind nicht das, was ich brauche. Schließlich wollen die Romanleser nicht erfahren, wie sich das Kind im Bauch entwickelt. Sie wollen die Schwangerschaft miterleben. Durch dreistes Nachfragen habe ich also erfahren, wie es sich anfühlt, wenn das Kind im Bauch Schluckauf hat. Welche Ängste eine Mutter bei der ersten Schwangerschaft beschäftigen ("Kann ich das überhaupt? Werde ich das Kind gut versorgen?"). Daß unweigerlich ältere Frauen zu ihr kommen und ihr Horrorgeschichten von anderen Geburten erzählen. Gold, ich sage euch, Gold für den Roman!
Und dann auf der Heimfahrt noch ein Erlebnis, das sich in der "Todgeweihten" niederschlagen wird. Ich brachte eine Freundin nach Hause, während ihr Mann noch bei der Party blieb. Wir haben rasch Kindersitze in mein Auto gebaut und die Kinder angeschnallt. Die ersten Minuten der Fahrt hat die Jüngste (zehn Monate) Geräusche mit dem Mund gemacht, die sich ein Erwachsener nicht erlauben würde, und ihre Schwester (drei Jahre) hat ein bißchen vor sich hin erzählt. Dann aber wurde es still hinten im Auto. Und als wir ankamen und ich mich im Sitz umdrehte – ich sage euch, diesen Zauber werde ich im Roman nie so beschreiben können. Ein schlafendes Kind ... Nichts strahlt mehr Frieden aus. Die geschlossenen Augen, der geschlossene Mund, das Köpfchen, das sich ein wenig zur Seite neigt. Wo findet man dieses Vertrauen und diese Sorglosigkeit?
Meine Protagonistin wird nicht Auto fahren, keine Sorge. Aber sie wird ihr Kind in der Wiege anschauen, und ich werde sie sehen lassen, was ich gestern sehen durfte.
Und dann auf der Heimfahrt noch ein Erlebnis, das sich in der "Todgeweihten" niederschlagen wird. Ich brachte eine Freundin nach Hause, während ihr Mann noch bei der Party blieb. Wir haben rasch Kindersitze in mein Auto gebaut und die Kinder angeschnallt. Die ersten Minuten der Fahrt hat die Jüngste (zehn Monate) Geräusche mit dem Mund gemacht, die sich ein Erwachsener nicht erlauben würde, und ihre Schwester (drei Jahre) hat ein bißchen vor sich hin erzählt. Dann aber wurde es still hinten im Auto. Und als wir ankamen und ich mich im Sitz umdrehte – ich sage euch, diesen Zauber werde ich im Roman nie so beschreiben können. Ein schlafendes Kind ... Nichts strahlt mehr Frieden aus. Die geschlossenen Augen, der geschlossene Mund, das Köpfchen, das sich ein wenig zur Seite neigt. Wo findet man dieses Vertrauen und diese Sorglosigkeit?
Meine Protagonistin wird nicht Auto fahren, keine Sorge. Aber sie wird ihr Kind in der Wiege anschauen, und ich werde sie sehen lassen, was ich gestern sehen durfte.
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