25.4.05

Beischlaf in "Basilea"

Habe dieser Tage meine erste Sexszene geschrieben. Ich hasse Sexszenen in Romanen. Sie kommen mir fast ausnahmslos platt vor, unpassend, unwirklich. Lieber mag ich geschlossene Schlafzimmertüren. Auch erfundene Figuren haben ein Recht auf Privatsphäre, finde ich.

Warum dann die Sexszene in "Basilea"? Es führte kein Weg daran vorbei. Die Protagonistin schläft mit dem falschen Mann, und wenn ich das nicht genau erkläre, verstehen die Leser sie nicht, schlimmer noch, die ganze Geschichte ergibt keinen Sinn für sie. Also konnte ich das Paar nicht bei den ersten Küssen verlassen. Ich mußte da bleiben. Die erste Hälfte der Szene beschreibe ich aus der Sicht des Mannes, die zweite Hälfte aus der Sicht der Frau. Und ich hoffe inständig, daß es nicht platt, unpassend, unwirklich herüberkommt. Werde die Passage wohl etliche Male überarbeiten.

Heute schrieb ich zudem einen Liebesbrief in den Roman hinein. Seinen Anfang stahl ich von einem tatsächlichen mittelalterlichen Liebesbrief. Es wird sich kein Leser über einen Mangel an Love Story beschweren können bei "Basilea". Auch wenn es nicht alles glücklich läuft. Der Liebesbrief stammt von dem Mann, den die Protagonistin mit dem Überbringer des Briefes betrügt. Naja. Ihr ahnt, wie kompliziert die Geschichte ist.