6.3.05

Zwischen Geschichten "umzuschalten"

Fünf Seiten geschrieben für den Gemeinschaftsroman "Der zwölfte Tag". Dreißig sollen es werden, dann gebe ich den Text weiter an Mani Beckmann und er schreibt die nächsten dreißig, nach Mani setzt Tessa Korber die Geschichte fort, und so weiter. Mit meinem Vorgänger, Guido Dieckmann, habe ich am Telefon noch eine Unstimmigkeit geklärt. Er erzählte bei der Gelegenheit von einer pfiffigen Idee für das Arbeiten an mehreren Projekten.

Schreibt er am "Zwölften Tag", sitzt er an einem Ort, schreibt er an seinem neuen historischen Roman, sitzt er an einem anderen. Es liegen fast sechs Jahrhunderte zwischen den Geschichten. Die Methode verschiedener Arbeitsorte hilft, die Romane besser auseinanderzuhalten, in die richtige Verfassung für die richtige Geschichte zu gelangen, leichter "umzuschalten". Klasse Idee, Guido!

Als ich einen Winterspaziergang machte zwischen Seite drei und Seite vier, traf ich die Nachbarsjungs. Sie führten mir stolz ihren neusten Trick vor: sich bäuchlings auf ein Skateboard zu legen und in einen Schneehaufen zu rasen (ich wohne an einem Abhang). Imposante Sache. Vor allem das Endergebnis: Man steckt mit dem Kopf im Schnee.

Ihre Begrüßung ließ mich lächeln: "Na, Titus?" Sie müssen das vom Klingelschild abgelesen haben. Nach sieben Stunden einsamer Schreibtischarbeit war es ein richtiger Genuß, beim Namen gerufen zu werden. Ein Besitz, den man kaum überschätzen kann: Der Name.