Reichweiten
Die vielen Stunden am Schreibtisch sind nicht besonders gut für den Rücken. Das beste Gegenmittel gegen Rückenschmerzen ist für mich, schwimmen zu gehen. Gestern in der Schwimmhalle bekam ich ein Kompliment, das mir immer noch in den Ohren klingt. Als ich den Duschraum betrat, sagte ein Mann: "Den Letzten beißen die Hunde." Ich: "Wie meinen Sie das?" Er, etwas verunsichert: "Naja, Sie gehören doch zum Schulschwimmen, oder? Die sind alle schon drin." Wow. Er hat mich für einen Zehntkläßler gehalten. Ist das nicht genial?
Ich habe mich jedenfalls gefreut, zumindest für die ersten zwei, drei Bahnen Brustschwimmen. Dann fiel mir auf, daß es eine zweischneidige Nachricht ist. Ich bin so alt, daß ich mich freue, wenn man mich für jünger hält. Muß irgendwann in den letzten Monaten umgekippt sein. Vorher war ich froh, wenn ich älter wirkte.
Volker Meyer, der Optiker, den ich im letzten Blogeintrag erwähnte, hat Fotos gemailt von der Lesung.
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Moin Titus,
Wie hast du mit dem Schreiben begonnen? Wie sieht deine Geschichte "dahinter" aus?
Genieß die Sonne,
Nicole
Als ich 18 war, wurde es mir ernst mit dem Schreiben. Ich habe Geschichten verfaßt, Gedichte, und Leute gesucht mit den gleichen Interessen. Zwei Jahre später gründete ich eine Literaturzeitschrift. Und nochmal zwei Jahre später fing ich an, Geld mit dem Schreiben zu verdienen. Ich verfaßte etwa 75 Artikel über die Autorenszene im Internet und bekam dafür je 100 Mark. In diese Zeit fällt der "Open Mike" der literaturWERKstatt berlin, wo ich meinen Agenten Michael Gaeb kennenlernte. Der Text, der mich in die Auswahlrunde gebracht hatte, paßte zwar überhaupt nicht zum "Wir-machen-junge-Literatur-Flair" der Veranstaltung; ich war ein Exot mit meinem altmodischen Erzählen. Aber ich bekam den ersten Buchvertrag. Kurz zuvor hatte ich mich entschieden, historische Romane zu schreiben.
Auf Lesungen berichte ich auch gern, wie ich einen bekannten Verlagschef auf der Toilette kennenlernte, aber das ist nichts für das Weblog. Es gibt Dinge, die hält man lieber nicht schwarz auf weiß fest. (Nachher verklagt er mich noch wegen Rufschädigung. Dabei war es eine nette Begegnung.)
Die Meldung der Mitteldeutschen Zeitung, die ich vorgestern postete, haben nun auch noch einige andere Zeitungen gebracht. Sie lief über die dpa. Wie sagte neulich ein Journalist zu mir? "Lerne, in Reichweiten zu denken." Also denke ich: dpa = große Reichweite = gut.
Ich habe mich jedenfalls gefreut, zumindest für die ersten zwei, drei Bahnen Brustschwimmen. Dann fiel mir auf, daß es eine zweischneidige Nachricht ist. Ich bin so alt, daß ich mich freue, wenn man mich für jünger hält. Muß irgendwann in den letzten Monaten umgekippt sein. Vorher war ich froh, wenn ich älter wirkte.
Volker Meyer, der Optiker, den ich im letzten Blogeintrag erwähnte, hat Fotos gemailt von der Lesung.
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Moin Titus,
Wie hast du mit dem Schreiben begonnen? Wie sieht deine Geschichte "dahinter" aus?
Genieß die Sonne,
Nicole
Als ich 18 war, wurde es mir ernst mit dem Schreiben. Ich habe Geschichten verfaßt, Gedichte, und Leute gesucht mit den gleichen Interessen. Zwei Jahre später gründete ich eine Literaturzeitschrift. Und nochmal zwei Jahre später fing ich an, Geld mit dem Schreiben zu verdienen. Ich verfaßte etwa 75 Artikel über die Autorenszene im Internet und bekam dafür je 100 Mark. In diese Zeit fällt der "Open Mike" der literaturWERKstatt berlin, wo ich meinen Agenten Michael Gaeb kennenlernte. Der Text, der mich in die Auswahlrunde gebracht hatte, paßte zwar überhaupt nicht zum "Wir-machen-junge-Literatur-Flair" der Veranstaltung; ich war ein Exot mit meinem altmodischen Erzählen. Aber ich bekam den ersten Buchvertrag. Kurz zuvor hatte ich mich entschieden, historische Romane zu schreiben.
Auf Lesungen berichte ich auch gern, wie ich einen bekannten Verlagschef auf der Toilette kennenlernte, aber das ist nichts für das Weblog. Es gibt Dinge, die hält man lieber nicht schwarz auf weiß fest. (Nachher verklagt er mich noch wegen Rufschädigung. Dabei war es eine nette Begegnung.)
Die Meldung der Mitteldeutschen Zeitung, die ich vorgestern postete, haben nun auch noch einige andere Zeitungen gebracht. Sie lief über die dpa. Wie sagte neulich ein Journalist zu mir? "Lerne, in Reichweiten zu denken." Also denke ich: dpa = große Reichweite = gut.
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