Alte und neue Rechtschreibung
Obwohl ich in Berlin bin – morgen werde ich über Bernhard von Clairvaux und die Frühzeit der Zisterzienser geprüft – gehe ich natürlich online und surfe meine tägliche Strecke von Websites ab. Eine Station ist seit zwei Jahren das Weblog von Kai Meyer, das ich hier schon mehrfach erwähnt habe. Ich lese seinen Eintrag vom 07.03. (das war gestern, da saß ich im Zug und kam nicht ins Internet) und verschlucke mich fast aus dem Wasserglas. Da steht mein Name! Whew. Danke dir, Kai! Es ist ein Gefühl, als hätte mich die New York Times erwähnt.
Die Wohnzimmerlesung ist prächtig verlaufen. Wir haben uns reihum Texte vorgetragen. Ein Vergnügen. Dumm nur, daß vor mir jemand Terry Pratchett gelesen hat. Das Lachen saß locker danach. Noch nie kam mir die "Brillenmacherin" so lustig vor. Scheint aber nicht geschadet zu haben; die Bücher, die ich mir vorher vom Lektor erbettelt hatte, sind alle verkauft.
Eine Hand wäscht die andere. Gunnar verschaffte mir vor Erscheinungstermin Exemplare der "Brillenmacherin", ich schrieb ihm dafür Vorschläge für die Klappentexte von "Basilea" und dem "Zwölften Tag". Bin gespannt, was er daraus macht.
Interessant finde ich das Konzept, zwei Verlage dasselbe Buch veröffentlichen zu lassen. Wie ist das rechtlich möglich?
Nicole
Mein "Haus- und Hofverlag" Aufbau kauft die Rechte am Manuskript und vergibt dann eine Lizenz an den anderen Verlag. Eine solche Lizenz kann die Buchform einschränken auf Taschenbuch oder Hardcover, sie kann die Auflage festlegen, die gedruckt und verkauft werden darf und sogar den Zeitrahmen, wie lange der Lizenznehmer das Buch vertreiben kann.
Bist du Anhänger der "alten" Rechtschreibung? Und ist die Brillenmacherin eigentlich in der "alten" oder "neuen" Rechtschreibung gedruckt?
Lena
Ich schreibe nach den alten Regeln. "Anhänger" klingt nach militantem Verfechter, das bin ich nicht. Bevor ich meinen ersten Verlagsvertrag unterschrieb, hatte ich umgelernt auf die neue Rechtschreibung und kam auch gut klar damit. Da in der Aufbau Verlagsgruppe die alte Rechtschreibung verwendet wird, mußte ich aber wieder umlernen.
Selbst Artikel für Zeitschriften, die in neuer Rechtschreibung erscheinen, schreibe ich heute zuerst nach den alten Regeln, dann gehe ich sie durch und mache "ss" aus "ß", wo nötig, ziehe Wörter auseinander und so weiter. So zahlreich sind die Unterschiede ja nicht. Der einzige, wo ich immer wieder unsicher bin, betrifft das Komma nach wörtlicher Rede.
"So sieht das aus", sagte er, "wenn man nach alten Regeln schreibt."
"Du denkst wohl, du weißt alles besser," fauchte sie, "die neuen Regeln setzen das Komma so!"
Siehst du den Unterschied? Das erinnert mich an diese Bilder in der Kindheit: Der Schneemann schmilzt im Sonnenschein. Finde sieben Unterschiede.
Die Wohnzimmerlesung ist prächtig verlaufen. Wir haben uns reihum Texte vorgetragen. Ein Vergnügen. Dumm nur, daß vor mir jemand Terry Pratchett gelesen hat. Das Lachen saß locker danach. Noch nie kam mir die "Brillenmacherin" so lustig vor. Scheint aber nicht geschadet zu haben; die Bücher, die ich mir vorher vom Lektor erbettelt hatte, sind alle verkauft.
Eine Hand wäscht die andere. Gunnar verschaffte mir vor Erscheinungstermin Exemplare der "Brillenmacherin", ich schrieb ihm dafür Vorschläge für die Klappentexte von "Basilea" und dem "Zwölften Tag". Bin gespannt, was er daraus macht.
Interessant finde ich das Konzept, zwei Verlage dasselbe Buch veröffentlichen zu lassen. Wie ist das rechtlich möglich?
Nicole
Mein "Haus- und Hofverlag" Aufbau kauft die Rechte am Manuskript und vergibt dann eine Lizenz an den anderen Verlag. Eine solche Lizenz kann die Buchform einschränken auf Taschenbuch oder Hardcover, sie kann die Auflage festlegen, die gedruckt und verkauft werden darf und sogar den Zeitrahmen, wie lange der Lizenznehmer das Buch vertreiben kann.
Bist du Anhänger der "alten" Rechtschreibung? Und ist die Brillenmacherin eigentlich in der "alten" oder "neuen" Rechtschreibung gedruckt?
Lena
Ich schreibe nach den alten Regeln. "Anhänger" klingt nach militantem Verfechter, das bin ich nicht. Bevor ich meinen ersten Verlagsvertrag unterschrieb, hatte ich umgelernt auf die neue Rechtschreibung und kam auch gut klar damit. Da in der Aufbau Verlagsgruppe die alte Rechtschreibung verwendet wird, mußte ich aber wieder umlernen.
Selbst Artikel für Zeitschriften, die in neuer Rechtschreibung erscheinen, schreibe ich heute zuerst nach den alten Regeln, dann gehe ich sie durch und mache "ss" aus "ß", wo nötig, ziehe Wörter auseinander und so weiter. So zahlreich sind die Unterschiede ja nicht. Der einzige, wo ich immer wieder unsicher bin, betrifft das Komma nach wörtlicher Rede.
"So sieht das aus", sagte er, "wenn man nach alten Regeln schreibt."
"Du denkst wohl, du weißt alles besser," fauchte sie, "die neuen Regeln setzen das Komma so!"
Siehst du den Unterschied? Das erinnert mich an diese Bilder in der Kindheit: Der Schneemann schmilzt im Sonnenschein. Finde sieben Unterschiede.
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