14.12.05

C.S. Lewis-Preis

Ich habe eine Glasmurmel gefunden vor meinem Haus. Ein Kind muß sie dort verloren haben. Habe sie aufgelesen, mit Seife und heißem Wasser gewaschen, und jetzt kann ich sie in den Händen wiegen (sie ist schwer und rollt gut von der Rechten in die Linke). Was mag eine solche Murmel wert sein? Ein paar Cent vielleicht.

Für mich ist sie ein Schatz. Wenn ich ihre glatte Murmelhaut fühle, ihr grünes, geschwungenes Glasinneres ins Licht halte, dann schlägt mein Herz höher. Wir haben diese Murmeln geliebt als Kinder. Ihr wirklicher Wert war für uns nicht von Bedeutung, sie waren glatt und rund und ein herrliches Spielzeug – das allein zählte.

Aber ich will nicht so tun, als hätte ich nicht auch größere Dinge, über die ich mich freuen kann. Habe vor lauter Freude ganz vergessen, euch zu informieren.

Der Brendow Verlag hat den C.S. Lewis-Preis ausgeschrieben – für einen Roman, der im Horizont der Handlung christliche Elemente erkennen läßt. Weil in meinem Perry-Rhodan-Roman neben Außerirdischen und Robotern auch die Bibel eine Rolle spielt, habe ich ihn eingereicht, als Stoffvorschlag für einen längeren Roman.

Und ich habe gewonnen. Das bedeutet, daß ich 40 Tage auf der Isle of Wight vor der englischen Küste verbringen werde, "Schreiburlaub".

Ist das fair? Zwei Literaturpreise in einem Jahr? Ich fange langsam an, mich zu genieren vor den anderen, die die Preise eher verdient hätten als ich.

Aber schön ist natürlich der Name des Preises. Ich bin ein großer Fan von C.S. Lewis, in meinem Regal stehen ein Dutzend Bücher von ihm. Auch wenn mir die Narnia-Verfilmung nicht so recht gefällt, bleibt C.S. Lewis für mich einer der größten Autoren, einer der klügsten Köpfe, weil er die Fähigkeit besaß, komplexe Sachen einfach auszudrücken. So etwas bewundere ich. (Mal ganz abgesehen davon, daß seine komplexen Sachen sehr wissenswert sind.)