1.4.05

Möhrenrohkost

Der Federwelt Newsletter war fällig. (Er erscheint immer zum Monatsersten.) Das bedeutete: Ich hatte das Material durchzusehen, das sich in den zurückliegenden vier Wochen angesammelt hat, mußte nachrecherchieren, formulieren und kürzen. Hört sich anstrengend an? Das ist es nicht. Es macht Spaß. Und ich freue mich, daß seit Jahresanfang fast 300 Abonnenten dazugekommen sind.

Außerdem ist es höchste Zeit, daß ich meine beiden Kapitel für den Gemeinschaftsroman in die Runde maile, will heißen, an die zwölf beteiligten Autoren. Also bin ich heute alle Korrekturvorschläge durchgegangen, die drei Kollegen gemacht hatten, und habe sie eingearbeitet. Einer der Protagonisten ist nun ein wenig exzentrisch geworden, aber ich denke, es paßt zu ihm.

Was noch? Der Umschlagentwurf für die neue Hardcover-Version vom "Kalligraphen des Bischofs" war im Briefkasten. Hübsch! Da meine Bücher im Regal nach Größe sortiert sind (und nach Thema, und nach Verlag), habe ich gleich mal geschaut, wo das Buch dann stehen wird. Ich gestehe: mit dem Lineal! Das mache ich sonst nicht, aber da ich nur den verkleinerten Ausdruck hatte und die Zentimeterangabe ... Naja, ich gebs zu, ich bin ein bißchen durchgeknallt.

Gerade habe ich mit Tajana telefoniert, die meine Romane kurz vor Verlagsabgabe korrekturliest, und sie erzählte, daß sie eine Rohkostwoche gemacht hat. Nicht zum Abnehmen, nur weils gesund ist. Das hat so meinen Appetit geweckt, daß ich mir gleich eine Möhren-Apfel-Rohkost zubereiten mußte. Ist Jahre her, daß ich das zum letzten Mal gegessen habe. Es ist köstlich. Ich löffele, während ich diesen Journaleintrag schreibe.

Funktioniert es? Kriegt ihr Hunger? Ich erinnere mich an die Wochen auf dem alten Robbenfänger, wo wir irgendwann – mitten auf der Ostsee, ringsum nichts als Wellen – nur noch Esrom-Käse hatten. (Seitdem kann ich diesen Käse nicht mehr sehen!) Wir lagen auf Deck und haben uns lang und breit Mahlzeiten erzählt. Der Höhepunkt waren für mich Hefeklöße mit heißen Birnen. Nicht für zehntausend Euro hätte ich eine Portion davon bekommen können, ohne tagelang zu segeln, und gerade das hat es so unwiderstehlich gemacht, daran zu denken ...

Möhrenrohkost ist aber auch nicht ohne. Danke, Tajana!