13.9.06

Wo bin ich?

Die Isle of Wight ist nur zwei Flugzeugstunden von meinem Heimatort entfernt. Und doch komme ich mir hier manchmal vor wie auf einem anderen Kontinent. Es gibt Tiere, die ich nicht kenne. An den Klingeln stehen keine Namen, dafür hat aber jedes Haus einen – nur nicht den der Leute, die drin wohnen. Wenn ich aus dem Bus aussteige, sagt der Fahrer zum Abschied: “Wünsche Ihnen eine gute Nacht!”


Die Pflanze auf dem Bild kommt mir merkwürdig vor. Der helle Stamm, den ihr da seht, ist hohl und läßt sich leicht knicken. Wie Bambus ist er in einzelne Segmente unterteilt.

Neulich bin ich neugierig um ein paar Palmen herumgeschlichen, weil ich wissen wollte, wie die Besitzer es schaffen, sie im Winter in eine Orangerie zu schleppen. Die Palmen aber waren fest im Boden verwurzelt. Nun habe ich die Erklärung gefunden: Auf der Isle of Wight schneit es nicht! Wenn im tiefsten Winter doch einmal Schnee fällt, bleibt er keine fünf Minuten liegen. Es wird einfach nicht kalt genug. Die Kinder hier, habe ich erfahren, würden deshalb lieber in Deutschland leben.

Crazy world.