21.9.06

Die Auflösung: Ein Sepia-Tintenfisch

Das Tier gestern war keine Muschel. Julia hat wieder einmal geholfen, wie bei der Seepocke und beim Schachtelhalm. (Sie ist Biologin. Was habe ich doch für kluge Weblogleser!) Es war das Skelett eines Sepia-Tintenfischs. Ein wunderschönes Bild eines solchen Tiers findet ihr hier. Es sind mehrere Bilder auf der Seite, das richtige ist mit “Sepia” unterschrieben.

Solche schönen Tiere schwimmen im Meer herum! Mich begeistert das. Der weiche, durchsichtige Rand am Schulp des Sepiafischs, den ich da gestern gespürt habe, sind seine Flossen – dieser Saum reicht ringsum um den Körper und bewegt sich, so beschreibt es Julia, wie eine Gardine, die in einer leichten Sommerbrise schwingt.


Wollte gern mit den schönen Sepias schwimmen, und bin mit Badehose und Handtuch zum Ufer gelaufen. Dann aber waren die Wellen so hoch, daß ich mich nicht ins Wasser getraut habe. Als noch die vielen Inselbesucher hier waren, haben sie an solchen Tagen eine rote Fahne aufgezogen (siehe Bild), zum Zeichen, daß man das Meer besser in Ruhe lassen soll. Jetzt weht keine Fahne. Bin ich eine Memme? Ich bin sicher, sie hätten sie aufgezogen, wenn noch Besucher hier wären. Ganz sicher!

Das Meer kann beängstigend große Wellen aufwerfen. Ich staune, daß es so unterschiedliche Launen kennt. Einen Tag ist es glatt und friedlich, den nächsten Tag bäumt es sich auf und schleudert Schaum.

Ob ich doch noch reingehe? Der letzte Urlaubstag! Morgen geht es nicht mehr. Eine nasse Badehose macht sich nicht so gut im Flugzeug. Andererseits: Es wäre dumm, am letzten Urlaubstag zu ertrinken. “German drowned. It was the day before departure. Sepias in grief.” Nee. Macht’s gut, meine kleinen Sepias! Ich lasse euch das Meer.