20.9.06

Ordnung


Heute habe ich die Notizen in den Computer übertragen, die ich mir in den letzten Wochen gemacht hatte, kleine Szenen, die im neuen Roman Platz finden sollen, Sachen wie: “Talgkerzen rußen und stinken / reiche Leute haben Bienenwachskerzen.” Oder: “Soll Ziegenmilch trinken / trinkt mit Widerwillen / hat plötzlich Ziegenborste im Mund / Ekel / trinkt nie wieder Ziegenmilch.” Hört sich belanglos an, aber diese Details machen später das Realitätsempfinden aus, Dutzende davon, und man bekommt das Gefühl, die Geschichte sei “echt”. Sie sind fast so wichtig wie die große Handlung.

Jetzt, wo alles übertragen ist, fühle ich mich aufgeräumt. Schon als Kind mochte ich es, wenn es ordentlich war. Mag sein, daß ich ungern abwasche und fast nie Staub wische. Ordnung aber habe ich gern.