11.2.05

herrschen, harrsch, gehorrschen

Kennt ihr die Kolumne "Zwiebelfisch" bei SPIEGEL Online? Ich habe so gelacht! Die Macke, die Bastian Sick diesmal aufgreift, hat mich schon in der Grundschule aufgeregt. Wir hatten damals das Unterrichtsfach "Werken" und mußten neben stupidem Herumgesäge auch elektrische Schaltkreise aufbauen. Bis heute habe ich das Erschaudern nicht vergessen, das mich jedesmal befiel, wenn die Lehrerin sagte: "Der Strom wird erst angeschalten, wenn alle so weit sind." Brrrrr. Angeschalten!

(Ich gestehe, daß ich mich damals auch über das Wort "selbständig" aufgeregt habe. Ich war ein Streber, und als ich das Diktat wiederbekam mit lauter roten Anmerkungen, bin ich wütend zur Lehrerin gegangen und habe geschimpft, es müsse doch "selbstständig" heißen, wie könne sie mir das als Fehler anstreichen! Ein Plus der Rechtschreibreform. Selbständig. Näh.)

Der beste Teil in Bastian Sicks Kolumne ist sein Hinweis auf die "Gesellschaft zur Stärkung der Verben", die auf ihrer Website eine Liste mit ausgedachten Ableitungen veröffentlicht. Könnt ihr bei diesen Verbformen das Lachen unterdrücken?

bescheren, beschor, beschoren
herrschen, harrsch, gehorrschen
schimpfen, schampf, geschompfen

Bastian Sick schreibt: "Mein Favorit ist 'faulenzen', das im Imperfekt zu 'lonz faul' und im Perfekt zu 'faulgelonzen' wird." Grandios! Die Kolumne findet ihr hier.

Und weil ihr gerade schon am Surfen seid: Bei abebooks.de könnt ihr erfahren, welche Romanfigur ich gerne selbst erfunden hätte, welchen Autor ich für überschätzt halte und warum mich in der Kindheit eine Indianerbuch-Serie charakterlich gefestigt hat.