26.1.05

Schreibtempo und das Angeln von Ideen

Das "Basilea"-Exposé ist fertig, habe es soeben an den Verlag geschickt. Und eine Hauptfigur hat heute ihre Persönlichkeit erhalten. "Erschreckend glaubwürdig", schrieb mir diese Woche jemand über Nevopor aus der "Priestertochter" - ich denke, die neue Figur wird ebenso schockieren.

Ich habe heute versucht, 10 Seiten zu schreiben. Bin gerade bei der Hälfte. (Ich kann nicht solange sitzen! Was könnte man nur zwischendurch machen.) Wie gehtst du vor, beim schreiben? Du schreibst bestimmt immer so viele und noch mehr Seiten, oder? Hast du ein bestimmtes Vorgehen?

mirjam


Meinst du A4-Seiten oder Buchseiten? Wenn du A4-Seiten meinst - soviel schreibe ich in einer Woche! (Etwa 20 Buchseiten.) Ich bin nicht sonderlich schnell.

Was das Sitzen angeht: Am besten ist es sowieso, ab und an das Unterbewußtsein arbeiten zu lassen, nicht zielstrebig zu fischen, sondern eher zu angeln. Wenn ich beim Schreiben auf ein Problem stoße, dann analysiere ich genau, warum ich festhänge, spieße den damit gefundenen Köder auf einen Angelhaken und werfe ihn aus. Mit meiner Angel sitze ich ganz gemütlich da. Es bringt nichts, im Wasser herumzurühren. Ideen angelt man am besten, indem man hübsch seine Angel hält und dabei vergißt, an Fische zu denken. Das heißt für mich, daß ich abwasche, Wäsche aufhänge, einkaufen gehe, solche Sachen. Bisher hat noch immer etwas angebissen.