17.1.05

Die simpelste Autorenregel

An einem warmen Wintertag vergangene Woche sah ich einen Schwarm Stare. Sie bevölkerten einen Baum und zwitscherten, als wäre es Frühling. Sehr beeindruckend. Für den Roman! dachte ich. Im Kopf formulierte ich Sätze, die diesen Star-Schwarm-Baum beschrieben, so lange, bis ich einen guten gefunden hatte. Und dann war ich zu faul, ihn aufzuschreiben.

Die simpelste Autorenregel! Wie kann es mir passieren, daß ich sie immer noch breche? Wenn dir etwas einfällt, schreibe es sofort auf. Grrrr. Nun weiß ich nicht mehr, wie ich die Stare beschreiben soll. Falls ihr sie in "Basilea" wiederfindet, guckt genau hin, es wird ein zweitklassiger Satz sein, ich weiß es.

Die Prüfung am Freitag ist gut gelaufen. Bin gleich danach in die Bibliothek gestürmt, um weiter für den Roman zu recherchieren. Nun weiß ich, wer in Basel im Rat saß, wieviele Wachen in der Stadt für Ordnung sorgten, und mit welchen Tricks die Basler Bankiers das Zinsverbot umgingen. (Der einfachste darunter: Sie nannten die Zinsen "Gewinnbeteiligung". Was Begriffe ausmachen ...)

Heute abend treffe ich mich mit einem Buchhändler, um eine Lesung zu besprechen. Und morgen gibt es die virtuelle Lesung von Bernd Röthlingshöfer. Dazwischenrufen ist erlaubt! (Soll heißen: Mit einer Kommentarfunktion kann dann jeder Bernds Beiträge kommentieren.) Mailt ihm jetzt schon eure Fragen an brkn@gmx.de! Er sagte mir, er bereitet sich gerade vor für morgen, also, keine Scheu, ihr stört ihn nicht.