1.1.05

Meyer, Marrak, Gaiman: bloggende Autoren

Ein lohnendes Untersuchungsgebiet für Psychologen: Wie das Internet unsere Art verändert, zu arbeiten und uns zu entspannen. Bei mir läuft es mittlerweile so, daß ich online gehe, wenn ich beim Schreiben festhänge, manchmal auch nur für fünf Minuten, um mich zu entspannen, während das Unterbewußtsein weiter am Problem arbeitet.

Meine bevorzugten Webseiten sind für solcherlei Kurzentspannung: Das Weblog von Kai Meyer, das Weblog von Michael Marrak, SPIEGEL online. Lange Zeit habe ich auch das Weblog Neil Gaimans gelesen. Bloggende Autoren haben etwas für sich. Ich lerne dazu, wenn ich ihre Tagesgedanken lese. Haben sie die gleichen Probleme wie ich? Wie lösen sie die? Ist ja nicht leicht, sich als Schriftsteller zu professionalisieren. Da helfen Kollegengespräche auf der Buchmesse oder beim Jahrestreffen des Autorenkreises historischer Roman. Da helfen Bücher. Und Weblogs.

Weil mir beim Mitlesen deutlich geworden ist, wieviel Spaß es macht, so ein Weblog zu schreiben, habe ich selbst eines begonnen. Es ist ein Vergnügen. Ehrlich. Und vielleicht hilft es einem weiteren Kollegen, seine Surfsucht mit der Arbeit zusammenzubringen. Ist doch beruhigend, wenn man nicht alleine darunter leidet, bei schwierigen Romanpassagen ins Internet fliehen zu müssen. Wir machen es alle so. Ähem.

Schwierig aber, etwas zur Südasien-Katastrophe zu sagen. Gespendet haben wir, gebetet. Das Gefühl bleibt, nicht so recht etwas getan zu haben.