24.3.06

Hideaway Cottage

Wer wissen möchte, ab wann die Juden Schläfenlocken trugen und wann der gelbe Judenfleck und der Judenhut eingeführt wurden, sollte bei der Leserunde zur “Todgeweihten” bei Buechereule.de vorbeischauen. Da werden mir knifflige Fragen gestellt ... Ob ich mich nach Abschluß eines Romans leicht von meinen Figuren verabschieden kann, ob gewisse Romanpassagen historisch verbürgt oder ausgedacht sind, wo ich die konkreten Daten für den Roman herbekommen habe, und so weiter. Sehr lohnenswert.

Die Basler mögen den Roman offenbar. Davon hing viel ab – immerhin spielt er in ihrer Stadt. Seit vier Wochen steht das Buch auf der regionalen Bestsellerliste (veröffentlicht von der Basler Zeitung, die 100.000 Abonnenten hat). Dreimal war es auf Platz 1 in der Belletristik, jetzt ist es auf Platz 2. Die Plätze richten sich nach der Anzahl der verkauften Exemplare.

Und ich? Ich bin fast schon wieder fertig mit dem nächsten Projekt. Ich schreibe die letzten Seiten des Sciencefiction-Romans. Bei Brendow entwerfen sie gerade das Cover. Die 40 Tage auf der Isle of Wight kommen mir inzwischen auch realer vor, weil ich nun schon weiß, wo genau ich sie verbringen werde. Hideaway Cottage heißt das Häuschen, und es ist gar nicht so leicht, da hinzukommen: Mit dem Zug fahre ich nach Berlin. Von dort fliege ich nach London. Von London geht es per Zug weiter bis Portsmouth. Und von Portsmouth bringt mich ein Schiff auf die Insel.

Gestern erreichten mich zwei Fotos der Lesung, die ich vor drei Wochen in Darmstadt gehalten habe. Lange her, ich weiß. Aber ach, sie sind nett. Was nützen sie auf meinem Computer? Ab ins Blog. Zwischen fünfzig und achtzig Unique Visitors hat das Weblog jeden Tag. Dich zum Beispiel. Du mußt doch was zu sehen kriegen.




Jetzt habe ich alles erwähnt, was momentan nach Erfolg klingt: Die Bestsellerliste, den Aufenthalt auf der Isle of Wight, die Unique Visitors im Weblog. Wenn ich das selber lese, denke ich: Was für ein Angeber! Darum, bitte, blickt hinter meine Angeberkulisse. Ich gehe jetzt zum Kühlschrank, Brot ist leider alle, aber ein Joghurt dürfte noch drin sein. Dann spiele ich eine Runde das Langweiler-Computerspiel "Freecell". In der Anleitung stand nämlich, es ist noch nicht erwiesen, ob alle eine Million Spielmöglichkeiten zu gewinnen sind. Da muß sich doch einmal einer dran machen, das zu prüfen. (Bin ich zwanghaft oder so?) Ich habe bei Möglichkeit 1 angefangen und bin jetzt bei Möglichkeit 51. Manche waren ganz schön schwer. Aber bisher ließen sie sich lösen.